Die Situation der Tiere in der Wildnis

Die Situation der Tiere in der Wildnis

Einige Menschen haben heutzutage eine romantisierte Vorstellung von der Natur und den Lebenssituationen von Tieren in der Wildnis. Sie denken, dass die Natur ein Paradies sei, in welchem Tiere ein glückliches Leben führen. Andere Menschen wiederum sind sich bewusst, dass Tiere in der Wildnis leiden und auch frühzeitig auf verschiedene Art und Weisen sterben können. Sie gehen jedoch davon aus, dass dies Ausnahmefälle sind. Die Wahrheit sieht aber ganz anders aus.

Die meisten Tiere in der Wildnis sind ständig lebensbedrohlichen Gefahren ausgesetzt. Dafür gibt es zahlreiche Gründe. Tatsächlich stirbt eine große Mehrheit bereits kurz nachdem sie auf die Welt gekommen sind und ihre kurze Lebensdauer ist von nichts anderem als von der Todesqual geprägt. Dies geschieht, da die meisten Tiere bei ihrer Fortpflanzung eine große Anzahl an Nachwuchs bekommen, von denen durchschnittlich nur eines pro Elternteil bis zur Geschlechtsreife überlebt

Die Tiere die überleben sind vielen lebensbedrohlichen Gefahren ausgesetzt und leiden in vielerlei Hinsicht, so zum Beispiel unter Verletzungen, Krankheiten, Hunger, Mangelernährung, Durst und psychologischem Stress.

Die Besorgnis um das Wohlergehen der Tiere in der Wildnis unterscheidet sich deutlich von naturschützerischen Ansichten und man sollte beides nicht verwechseln. Es gibt starke Gründe dafür sich um Tiere zu kümmern, denn sie sind empfindungsfähige Wesen die genauso Leid erfahren können wie wir Menschen es tun. Dies ist der Grund warum wir uns um ihr Wohl sorgen müssen. Nicht nur weil sie einer bestimmten Spezies angehören, Teil eines Ökosystems darstellen oder eben weil sie Lebewesen sind, sondern weil sie fähig sind Leid und Schmerz zu empfinden und davon wie wir mit ihnen umgehen beeinträchtigt werden können. Naturschützerische Einsätze haben manchmal zur Folge, dass bestimmte Tiere in der Wildnis Schaden davon tragen oder sogar sterben müssen.

Naturschützer können uns auch davon abbringen, Tiere vor Situationen des schrecklichen Leidens und dem Tod zu schützen, indem sie uns glauben lassen, dass man den natürlichen Dingen seinen freien Lauf lassen sollten, und das obwohl wir einschreiten, wenn sich Menschen in ähnlichen lebensbedrohlichen Situationen befinden.

Es ist wichtig, dass Menschen davon erfahren, wie die Situation für Tiere in der Wildnis tatsächlich ist. Nur so kann die idyllische Sicht auf die Natur, die verhindert, dass wir Tieren in der Wildnis helfen, hinterfragt werden. Es kann auch als eine Form der moralische Fürsprache gesehen werden; Menschen die von den Lebensumständen in denen sich manche Tiere befinden erfahren, sind möglicherweise motivierter zu helfen.

In den folgenden Artikeln erfahren Sie mehr über die verschiedenen Arten des Leids von Tieren basierend auf natürlicher Begebenheiten.

Unterernährung, Hunger und Durst bei Wildtieren

Eine der größten Faktoren, die den Wachstum der Tierpopulation hemmt, ist der Mangel an Nahrung und Wasser. Dies kann bei einer großen Anzahl an Tieren zum Tod führen. Wir können uns nur vorstellen, wie viel Leid damit verbunden ist. Dass Tiere so viele Junge bekommen, dient zumal dazu sicherzustellen, dass zumindest eines davon Nahrung findet und überleben kann, auch wenn dies bedeutet, dass viele andere dabei verhungern.

Krankheiten in der Natur

Tiere in der Wildnis können unter vielen verschiedenen Krankheiten leiden. Einige darunter sind sehr schmerzhaft und können zu einem langsamen, qualvollen Tod führen. Und auch die Krankheiten die nicht zum Tod führen, können sehr schmerzvoll sein. Zwar wäre es oftmals möglich die Tiere zu impfen, doch dies wird nur in manchen Fällen getan und so sterben viele Tiere, die eigentlich gerettet werden könnten.

Körperliche Verletzungen bei Wildtieren

Wilde Tiere haben oftmals aus diversen Gründen Verletzungen. Die Verletzungen können tödlich sein für die Tiere oder sie auf fatale Weise entstellen, so zum Beispiel bestimmte Arten der Verkrüppelung. In anderen Fällen überleben die Tiere zwar, sind aber teilweise gehandicapt und leiden dadurch unter chronischen Schmerzen. Ihre Lebenserwartung ist deutlich geringer.

Wetterbedingungen und nichtmenschliche Tiere

Viele Tiere sterben aufgrund von extremen Temperaturen. Dies ist in der Natur sehr üblich und manchmal leiden die Tiere eine ganze Saison lang darunter. Die Gesundheit von Tieren ist von Regen, Schnee und Dürre beeinträchtigt.

Tiere bei Naturkatastrophen

Tiere können unter Erdbeben, Orkane, Vulkanausbrüche, Tsunamis und natürlichen Waldbränden leiden und daran sterben. Selbst wenn es möglich wäre ihnen zu helfen, sind die meisten Tiere die von Naturkatastrophen betroffen sind, dem Tod ausgesetzt oder sie müssen schwerste Verletzungen ertragen.

Interspezifische Konflikte

Zwischenartliche Konflikte innerhalb eines Ökosystems in denen ein Organismus zu seinem eigenen Nutzen einem anderen Organismus Schaden zufügt, nennt man in der Fachsprache Antagonismus. Derartige zwischenartlichen Konflikte entstehen häufig und bringen über einen langen Zeitraum hinweg viel Leid und Schmerz für die betroffenen Tiere mit sich.

Innerartliche Kämpfe

Tiere ein- und derselben Spezies können Konflikte und körperliche Auseinandersetzungen austragen. Gründe dafür sind das Territoriums, der Kampf um den Sexualpartner und die Rangordnung. In vielen Tierarten existiert auch Kannibalismus, das Töten von Nachkommen (Infantizid) und Todeskämpfe unter Geschwistertieren.

Sexuelle Nötigung

Sexuelle Nötigung ist bei einigen Tierarten sehr verbreitet. Manchmal töten Männchen sogar den Nachwuchs anderer Männchen, um sich mit dem Muttertier zu verpaaren. Manche Tiere töten sogar ihre Geschlechtspartner.

Mentaler Stress

Manche Tiere leiden nicht nur körperlich, sondern auch unter erheblichem psychischem Stress, aufgrund des Drucks dem sie durch die Umwelt ausgesetzt sind. Sie finden sich oftmals in Situationen wieder, in denen sie Angst und Kummer erleiden müssen. Manche Tiere trauern sogar, wenn ein Nachwuchs oder andere Tiere aus der Gruppe sterben.


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