Die Art der Ausbeutung, die der größten Anzahl von nichtmenschlichen Tieren direkt schadet, ist ihre Ausbeutung zur Herstellung von Lebensmitteln. Viele Menschen haben sich darüber noch nie Gedanken gemacht; sie betrachten den Verzehr von tierischen Produkten als selbstverständlich und denken, dass nichtmenschlichen Tieren hierfür kein großes Leid zugefügt wird.
Tatsächlich wird den betroffenen Individuen nicht nur dadurch geschadet, dass sie ihres Lebens beraubt werden, sondern auch durch andere Bedingungen, die mit der Herstellung tierischer Lebensmittel einhergehen.
Im Rahmen des kommerziellen Fischfangs wird mehr Individuen geschadet als für alle anderen Formen der Ausbeutung nichtmenschlicher Tiere durch den Menschen. Wassertiere werden oft nicht als fühlende Wesen wahrgenommen. Jedes Jahr leiden Milliarden dieser Lebewesen auf verschiedenste, fürchterliche Weise, wenn sie gefangen und getötet werden.
Nach der Fischerei zieht die Fischzucht die größte Anzahl an Opfern der Ausbeutung durch den Menschen nach sich. In Fischzuchtbetrieben werden die betroffenen Fische unter fürchterlichen Bedingungen gehalten, bis sie schließlich qualvoll getötet werden. Die Situation der Fische ist dort keineswegs besser als in Tierfabriken für Landtiere.
Das Leben der in Betrieben gehaltenen Hühner und Hennen ist kurz und voller Leid. Die überwiegende Mehrheit der Individuen, die wegen ihres Fleisches oder ihrer Eier gezüchtet werden, lebt eingepfercht in winzigen Käfigen. Ans Tageslicht kommen sie nur, wenn sie zum Schlachthaus transportiert werden. Zuvor verbringen sie ihr Leben unter künstlichem Licht, was eine wirtschaftlich profitable Ausbeutung gewährleisten soll. Gleichzeitig verändert dies den Biorhythmus der Hennen und Hühner. Für die Hennen ist dies ungemein belastend und führt zu Verhaltensstörungen wie dem gegenseitigen Ausreißen der Federn und zu Kannibalismus. Um den so entstehenden Schaden zu begrenzen, wird den Hühnern routinemäßig der Schnabel teilweise entfernt – ein schmerzhafter Eingriff, der für gewöhnlich mit einer heißen Klinge oder einem Infrarotstrahl vorgenommen wird.
Viele Menschen sind sich nicht bewusst, dass nichtmenschlichen Tieren nicht nur durch die Tötung für die Fleischproduktion geschadet wird, sondern auch in der Milchproduktion. Damit sie Milch produzieren können, werden Kühe dazu gebracht, Kälber zu bekommen, die daraufhin von ihren Müttern getrennt werden und im Schlachthaus enden. Auch junge Kühe werden mitunter getötet, wenn sie nicht mehr genügend Milch produzieren. Kälber werden oft schon als Neugeborene getötet, damit ihr besonders zartes Fleisch verkauft werden kann, oder sie werden noch einige Monate zur Kalb- und Rindfleischproduktion gemästet.
In den meisten Schweinezuchtbetrieben leben die Schweine in sehr schmutzigen und beengten Verhältnissen. Zuchtsäue werden in Käfige gesperrt, in denen sie sich kaum bewegen können, während Ferkel schon im Alter von wenigen Monaten auf verschiedene Weisen verstümmelt und getötet werden.
Auch Schafe und Ziegen werden in großer Zahl gezüchtet und getötet. Sie werden aus verschiedenen Gründen gehalten, z.B. wegen ihrer Wolle, ihrer Milch oder ihres Fleisches. Auch sie werden sehr jung getötet, oft bereits kurz nach der Geburt.
Auch diejenigen, die sich für den Schutz von nichtmenschlichen Tieren aussprechen, sind sich oft nicht des Leids der Fische in Fischzuchtbetrieben bewusst – obwohl das Ausmaß ihres Leids beträchtlich ist. Die dort gefangengehaltenen Individuen leiden teilweise unter qualvollen und tödlichen Krankheiten. Außerdem werden diese Krankheiten häufig auf wild lebende nichtmenschliche Tiere übertragen und richten auch hier großen Schaden an. Darüber hinaus können Antibiotika, die dort eingesetzt werden, zu schmerzhaften Nebenwirkungen führen und sich auch auf freilebende Fische negativ auswirken.
Nichtmenschliche Tiere in Zuchtbetrieben sind generell anfällig für eine Reihe von Krankheiten. Durch die Haltungsbedingungen wird die Ausbreitung von Krankheiten noch zusätzlich gefördert, sodass sich diese zu Massenepidemien entwickeln können. Da eine Mindestwirtsdichte, welche die Krankheiten benötigen um zu gedeihen, oft weit überschritten wird, begünstigen die beengten Lebensverhältnisse die Ausbreitung von Krankheiten innerhalb dieser Populationen.
Ein Aspekt der Ausbeutung nichtmenschlicher Tiere, der symbolisch für den Sklavenstatus dieser Individuen steht, ist das Brandmarken. Der dabei entstehende Schaden ist nicht nur symbolisch, sondern auch mit Schmerzen und teilweise mit Entzündungen verbunden.
Schlachthäuser sind regelrechte Folterkammern für nichtmenschliche Tiere. Diese werden dort mit Messern aufgeschlitzt und erstochen, oder bei vollem Bewusstsein gekocht und/oder gehäutet. Dabei haben sie große Angst und versuchen oft, noch irgendwie zu entkommen. Sie werden ihres Lebens beraubt und erleben dabei schreckliche Qualen und Todesangst.
Tierische Nahrungsmittel zu produzieren, bedeutet zwangsläufig, nicht-menschliche Tiere zu töten. Während dies im Fall von Fleisch, Leder, Pelz und anderen Produkten, die aus Körperteilen von Tieren hergestellt werden, recht offensichtlich ist, werden Tiere auch für andere Zwecke ausgebeutet und getötet, wie beispielsweise für die Herstellung von Milchprodukten und Eiern. Jüngere Kühe und Hennen produzieren mehr Milch beziehungsweise Eier. Sobald sich ihre Ausbeutung als weniger profitabel erweist als das Züchten und Ausbeuten neuer Individuen, werden sie getötet.
Zahllose Bienen werden auf verschiedenste Weise vom Menschen ausgebeutet, unter anderem für die Herstellung von Honig und anderen Produkten. Obwohl viele Menschen glauben, dass Bienen nicht leiden, sprechen alle verfügbaren Fakten dafür, dass sie – wie viele andere Wirbellose mit einem zentralisierten Nervensystem – die Fähigkeit besitzen, Wohlbefinden und Leid zu empfinden.