Unsere Pläne für das Jahr 2021

Unsere Pläne für das Jahr 2021

29 Jan 2021

Im Jahr 2021 wird sich die Arbeit von Animal Ethics auf folgende Handlungsbereiche konzentrieren:

• Forschung, die die Arbeit im Tierrechte- und Tierschutzbereich kurzfristig informieren kann, indem sie wichtige Daten für Kampagnen oder politische Maßnahmen in Bezug auf Wildtiere liefert

• Forschung, die breiter angelegt ist und daher zwar weniger unmittelbare, jedoch sehr wichtige Anwendung finden könnte

• Forschung zu grundlegenden und wichtigen – jedoch aktuell vernachlässigten – Fragen in Bezug auf die ethische Berücksichtigung nichtmenschlicher Tiere und die Tierrechts- bzw. Tierschutzarbeit

• Ausbau unserer Aufklärungsarbeit über die Situation von Wildtieren und Möglichkeiten, wie wir diesen helfen können

• Weitere Förderung der Arbeit zu Wildtierleid in der Wissenschaft

• Weiterer Ausbau unserer internationalen Arbeit mit Fokus auf Asien und Lateinamerika

Wir planen, mindestens 70 neue Beiträge in allen Sprachen, die wir aktuell anbieten, zu publizieren, darunter mindesten sechs Berichte und politische Strategiekonzepte sowie zehn neue Artikel. Wir beabsichtigen auch, bis zu 70 neue Audioaufnahmen in allen Sprachen zu veröffentlichen. Zusätzlich werden wir neue Videos veröffentlichen (die Anzahl wird von der Unterstützung abhängen, die wir erhalten), Vorträge in verschiedenen Sprachen bei Konferenzen und anderen Veranstaltungen halten (durchschnittlich mindestens einen pro Monat) und Hunderte Beiträge in den sozialen Medien posten, um so viele unserer mehr als 590.000 Follower zu erreichen wie möglich. Wir gehen außerdem davon aus, dass unsere Website 1.500 Seiten und Beiträge in allen Sprachen enthalten wird. Davon wird ein Großteil in Sprachen erscheinen, in denen es aktuell keine anderen Informationen zu Wildtierleid, den Argumenten gegen Speziesismus und langfristigen Überlegungen in der Tierrechts- und Tierschutzarbeit (sog. longtermism) gibt.

Im Folgenden konkretisieren wir unsere Pläne für dieses Jahr.


1. Forschung und Veröffentlichungen

Im Folgenden werden die größten Studien, die wir veröffentlich wollen, beschrieben. Um unseren Einfluss zu erhöhen, werden manche der Artikel – die von unserem Team oder Forschenden, die mit uns zusammenarbeiten, geschrieben werden – bei wissenschaftlichen Zeitschriften eingereicht.

1.1. Anwendungsbezogene Themen

Interventionen, die Wildtieren helfen

Im Jahr 2021 wird unser Hauptfokus auf Themen liegen, die in der Forschung aktuell vernachlässigt werden. Unser Ziel ist es, weitere Arbeit anzuregen, die es in der nahen Zukunft ermöglichen wird, Interventionen zu konzipieren, die das Leid von Wildtieren verringern können.

• Ein Entwurf für ein Projekt, bei dem Wildtiere im Greater-Yellowstone-Gebiet in den USA (in dem sich u. a. der Yellowstone Nationalpark befindet) gegen Brucellose geimpft werden und das die Unterstützung von Tierorganisationen und der Öffentlichkeit gewinnen könnte.

• Ein Bericht darüber, wie wir das Wohlergehen wilder Meerestiere evaluieren können und das Leid von gestrandeten Waltieren (Zetazeen) bestmöglich verringern können. Die Ergebnisse dieser Studien können wichtige Daten für politische Maßnahmen und Richtlinien liefern.

• Eine Fallstudie über Kontrazeptionsmaßnahmen bei großen Pflanzenfressern, das Tierorganisationen unterstützen würden und die Politik beeinflussen kann.

• Ein Beitrag über hormonelle und antigen-basierte Kontrazeption bei Wildtierpopulationen.

• Ein Artikel darüber, wie wir Wildtieren bei Überflutungen helfen können, der auf den Erfahrungen basiert, die diesbezüglich bereits in Indien gemacht wurden.

Allgemeinere Überlegungen zum Thema Wildtierleid

Andere Texte, die wir veröffentlichen werden, werden uns helfen, die Relevanz sowie die Möglichkeiten der Verringerung von Wildtierleid besser zu verstehen.

• Ein Bericht über Wildtierleid, das auf Daten aus Tierpflegestationen in Kanada basiert

• Ein Artikel über Wildtierleid in vorstädtischen, städtischen und landwirtschaftlichen Regionen

• Ein Beitrag über neue, vielversprechende Wildtier-Impfprojekte

Strategische Überlegungen im Tierrechts- und Tierschutzbereich

Weitere Publikationen, die wir dieses Jahr veröffentlichen möchten, werden sich damit beschäftigen, wir im Tierrechts- und Tierschutzbereich allgemein – sowie spezifisch im Wildtierbereich – noch erfolgreicher arbeiten können.

• Ein Bericht über verschiedene Perspektiven auf die Tierrechts- und Tierschutzarbeit in China mit Fokus auf Wildtieren

• Ein Bericht darüber, wie wir in der Wissenschaft neue Forschungsbereiche etablieren können

• Ein Artikel über strategische Überlegungen zur Arbeit für Wildtiere

1.2. Grundlegende Fragestellungen

Zusätzlich zu unserer Arbeit in Anwendungsbereichen werden wir Arbeiten aus der Grundlagenforschung zur ethischen Berücksichtigung von Tieren veröffentlichen, die essentielle Entscheidungen im Bereich der Tierrechts- und Tierschutzarbeit informieren können. Die veröffentlichten Ergebnisse können auch in der Aufklärungsarbeit Anwendung finden.

Langfristige Überlegungen (sog. longtermism)

• Ein Artikel über populationsethische Überlegungen, die auf tierethische Fragestellungen angewendet werden

• Ein Artikel über Überlegungen, die aus einer sehr langfristigen Perspektive angestellt werden und für die Arbeit für Wildtiere relevant sind

Empfindungsfähigkeit

• Ein neuer Artikel über die Empfindungsfähigkeit von wirbellosen Tieren, der sich auf Daten hinsichtlich des Verhaltens der Tiere bezieht

• Neue Arbeiten über die Empfindungsfähigkeit von Wildtieren je nach Alter (die relevant sind, um Wildtierleid einzuschätzen, das mit altersspezifischer Sterblichkeit zusammenhängt)

2. Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit

2.1. Neue Lehrmaterialien

Wir werden Lehrmaterialien über die ethische Berücksichtigung von Tieren veröffentlichen, sowohl zur allgemeinen Aufklärung als auch, um Tierorganisationen diese neuen Materialien zur Verfügung zu stellen.

Moralphilosophie und politische Philosophie

• Eine Erweiterung der Sektion unserer Website über Ethik und Tiere, die aktuell 19 Texte beinhaltet. Wir werden die bisherigen Texte aktualisieren und neue Texte – über die Berücksichtigung nichtmenschlicher Tiere in der Moralphilosophie und politischen Philosophie – verfassen.

Kognitive Verzerrungen und die Berücksichtigung von Tieren

• Eine neue Sektion auf unserer Website mit einer Reihe an Texten über kognitive Verzerrungen (sog. biases) und wie diese die ethische Berücksichtigung von Tieren im Allgemeinen sowie in der Tierrechts- und Tierschutzarbeit beeinflussen

Empfindungsfähigkeit

• Ein Artikel über Indikatoren für Empfindungsfähigkeit bei verschiedenen Stämmen von wirbellosen Tieren

2.2. Videos und Audioaufnahmen

Zusätzlich werden wir Materialien in anderen Formaten veröffentlichen.

• Neue Videos über Themen, die in unseren bisherigen Videos noch nicht behandelt werden. Die Anzahl der Videos wird davon abhängen, wie viel finanzielle Unterstützung wir erhalten.

• Audioversionen der Videos und einiger unserer neuen Texte. Im Jahr 2021 werden wir auf unserer Website und auf Spotify mehr als 70 Audioaufnahmen in verschiedenen Sprachen veröffentlichen.

2.3. Verbreitung von Informationen zu beruflichen Optionen in der Wildtierarbeit

In den letzten Jahren gibt es immer mehr Menschen, die sich um das Wohlergehen von Wildtieren sorgen, jedoch hat dies nicht dazu geführt, dass auch verhältnismäßig mehr Menschen in diesem Bereich arbeiten. Eine Ursache dafür könnte sein, dass es immer noch zu wenige Informationen über die beruflichen Optionen gibt, wie man sich für Wildtiere einsetzen kann. Aus diesem Grund haben wir letztes Jahr zu diesem Thema den ersten Online-Videokurs veröffentlicht. Der Kurs ist auf Englisch und Spanisch verfügbar, mit Untertiteln auf Portugiesisch und Französisch. Wir haben außerdem ein E-Book publiziert: Einführung in das Leid von Wildtieren: ein Leitfaden (Introduction to wild animal suffering: A guide to the issues). Es ist das erste seiner Art und führt die Inhalte des Online-Kurses noch weiter. Außerdem haben wir Audioversionen unseres Materials zum Thema Wildtierleid auf Englisch, Portugiesisch und Spanisch veröffentlicht.

Diese Materialien stellen eine einzigartige Informationsquell für alle dar, die daran interessiert sind, in diesem Bereich zu arbeiten. Im Jahr 2021 werden wir daran arbeiten, die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass Menschen, die sich dafür potenziell interessieren, diese Materialien auch finden. Dabei werden wir Webinare und Vorträge halten sowie Beiträge in den sozialen Medien und auf YouTube publizieren.

Die Videos, die aktuell auf YouTube angesehen werden können, werden wir auf anderen Plattformen, u. a. in den sozialen Medien, veröffentlichen. Über alle Medienplattformen hinweg gerechnet haben wir mehr als 590.000 Follower, von denen wohl ein Großteil der ethischen Berücksichtigung von Tieren und der Tierrechts- und Tierschutzarbeit gegenüber positiv eingestellt sind. Aus diesem Grund erwarten wir, mindestens mehrere Zehntausend potenziell interessierte Menschen zu erreichen sowie die Anzahl der Aufrufe unserer Online-Materialien zu erhöhen.

3. Fördern akademischer Arbeit

In den vergangenen Jahren haben wir mit Forschenden verschiedener Universitäten zusammengearbeitet, um wissenschaftliche Arbeit zu fördern, die untersucht, welche Faktoren das Wohlbefinden von Wildtieren positiv und negativ beeinflussen können. Manche dieser Forschungsergebnisse – darunter Arbeiten zur Verminderung des Leides von Walen und zu den Ursachen von Wildtierleid (basierend auf Daten aus Tierpflegestationen in Kanada) – werden im Laufe dieses Jahres in Fachzeitschriften mit Peer-Review veröffentlicht. Wir planen, mit den hier involvierten Forschenden auch in Zukunft zu kollaborieren.

Im letzten Jahr haben wir die Ergebnisse zweier Studien publiziert, in der Menschen aus der Forschung bzw. mit Fachkenntnissen befragt wurden, ob sie denken, dass Wildtieren geholfen werden sollte. In diesem Jahr werden wir, wie oben beschrieben, eine weitere Studie darüber veröffentlichen, wie wir in der Wissenschaft neue Forschungsfelder etablieren können. Die Ergebnisse solcher Studien sind äußerst wichtig, um herauszufinden, welche Art von Forschung in der Wissenschaft am erfolgversprechendsten scheint. Sie werden außerdem beeinflussen, in welcher Hinsicht wir in Zukunft mit Forschenden aus der Wissenschaft zusammenarbeiten werden, sowie auch für andere Menschen nützlich sein, die mit Forschenden zusammenarbeiten, welche an diesem Thema interessiert sind.

4. Internationale Arbeit

4.1. Asien

Letztes Jahr haben wir mit unserer Arbeit in Indien begonnen. Im Jahr 2021 werden wir unsere dortige Arbeit – in dem Land mit der zweitgrößten Bevölkerung und der fünftgrößten Wirtschaft der Welt – fortführen. Wir werden weiterhin Seminare und Vorträge halten, die wir gemeinsam mit verschiedenen Universitäten organisieren. Wir werden uns außerdem mit Beschäftigten verschiedener Tierorganisationen treffen, um für die Themen Speziesismus und Wildtierleid zu sensibilisieren.

Im Jahr 2020 haben wir unsere Website auf Hindi, die meistgesprochene Sprache in Nordindien, übersetzt – in diesem Jahr wird Telugu, die meistgesprochene Sprache im südlichen Teil Indiens, folgen.

Zusätzlich werden wir im Jahr 2021, wie oben beschrieben, unseren Bericht über die Durchführung von Tierrechts- und Tierschutzarbeit in China publizieren. Unser ursprünglicher Plan war es, diesen im Jahr 2020 zu veröffentlichen, was wir aufgrund der doch sehr großen Komplexität dieses Themas und der damit verbundenen Notwendigkeit, unsere Recherchen zu verlängern, jedoch auf dieses Jahr verschoben haben.

Schließlich werden wie im letzten Jahr, als wir bei der Asia Animal Advocacy Conference und der EAGx Asia-Pacific Conference Vorträge hielten, weiterhin an verschiedenen regionalen Konferenzen in Asien teilnehmen.

4.2. Lateinamerika

Jedes Jahr gibt Animal Ethics Vorträge an Universitäten und bei anderen Veranstaltungen, die von Tierorganisationen in verschiedenen lateinamerikanischen Ländern organisiert werden – letztes Jahr in Brasilien, Mexiko, Argentinien, Chile, Uruguay und Bolivien. Im Jahr 2021 wollen wir auch weiterhin neue Menschen erreichen, indem wir bei Online-Events auf Spanisch und Portugiesisch in Erscheinung treten. Hierbei wird unser Fokus auf dem Thema der gleichen Berücksichtigung aller empfindungsfähiger Lebewesen, der Sensibilisierung für Wildtierleid und auf den Überlegungen aus einer sehr langfristigen Perspektive (sog. longtermism) liegen.

Zusätzlich haben wir in den vergangenen Jahren an zwei Universitäten in Brasilien, der Universidade Federal do Espírito Santo und der Universidade Federal de Santa Catarina, offiziell akkreditierte Seminare und Kurzlehrgänge über die ethische Berücksichtigung von Tieren gegeben.

Wir haben bereits sehr viele Texte und neue Materialien, unter anderem auch Online-Videokurse, auf Spanisch und Portugiesisch veröffentlicht. Im Jahr 2021 werden wir in beiden Sprachen weitere Materialien publizieren. Wir haben außerdem Partnerschaften mit lokalen Organisationen geschlossen, so dass unsere Inhalte auch auf deren Websites zu finden sein werden.

4.3. Andere Regionen der Welt

Unsere Website ist aktuell in neun Sprachen verfügbar: Englisch, Chinesisch, Spanisch, Hindi, Portugiesisch, Französisch, Deutsch, Polnisch und Italienisch. In mehreren dieser Sprachen ist Animal Ethics eine der wenigen Informationsquellen zu den Themen Speziesismus und Wildtierleid, in manchen Sprachen die einzige. Ohne diese Arbeit wären viele Menschen nicht in der Lage, überhaupt Informationen zu diesen Themen zu finden.

Im Jahr 2021 werden wir unsere Übersetzungsarbeit fortsetzen und unsere Materialien in weiteren Sprachen zur Verfügung stellen. Wir erwarten, dass unsere Website in diesem Jahr ca. 1500 Beiträge und Seiten umfassen wird (alle Sprachen zusammengenommen).

Schließlich werden wir die Übersetzung unserer Website in mehrere neue Sprachen fortsetzen, unter anderem Telugu, Dänisch, Rumänisch und Russisch.

Bitte denken Sie darüber nach, unsere Arbeit zu unterstützen, so dass wir unsere Ziele erreichen können.