Animal Ethics hat in Indien seine Arbeit aufgenommen, beginnend mit einer Reihe von Universitätsvorträgen über Speziesismus, die moralische Berücksichtigung von Tieren und die Sorge um Wildtierleid. Am 3. Januar hielten wir einen Vortrag an der Osmania-Universität und am 9. und 30. Januar am Andhra Vidyalaya College. Unsere Vorträge richten sich hauptsächlich an Studierende der Disziplinen, die für nichtmenschliche Tiere, insbesondere wilde Tiere, relevant sind. Dazu gehören Biologie, Tierschutz, Zoologie und verwandter Fachrichtungen. Wir planen die Durchführung von Veranstaltungen für ein anderes Publikum an Universitäten im ganzen Land.
In den nächsten Wochen werden wir Vorträge an anderen Universitäten halten, unter anderem an der Universität Hyderabad, der Universität Rajasthan, dem St. Ann’s College, dem St. Francis College und der Maulana Azad National University.
Sie können einen kurzen Clip von einem dieser Vorträge im folgenden Video sehen, in dem das Konzept des Speziesismus den Universitätsstudenten vorgestellt wird:
Ein weiterer kurzer Ausschnitt eines anderen Vortrags ist hier zu sehen
Sie können auch einige Bilder von den Veranstaltungen hier sehen
Die Arbeit in Indien ist aus verschiedenen Gründen sehr vielversprechend für die Verbreitung des antispeziezistischen Ansatzes und die Sorge um wilde Tiere. Die Bevölkerung Indiens, die jetzt fast 1,4 Milliarden Menschen umfasst, wird Prognosen zufolge im nächsten Jahrzehnt weiterhin rasch zunehmen und das Land wird in wenigen Jahren das bevölkerungsreichste Land sein. Indien ist auch eines der sich am schnellsten entwickelnden Länder, und es wird geschätzt, dass es bereits die fünftgrößte Wirtschaft der Welt geworden sein könnte.[1]
Mit seiner Vielfalt an Kulturen hat Indien immer noch einige gemeinsame Werte über die Regionen hinweg, wie zum Beispiel Ahimsa (Gewaltlosigkeit). Auch die Sorge um das Wohlergehen empfindungsfähiger Tiere ist weit verbreitet, denn über 30% der Bevölkerung geben an, keine Tiere zu essen,[2] was es zu einem besonders vielversprechenden Ort für die Öffentlichkeitsarbeit macht.
Wie in der übrigen Welt ist die Besorgnis in der indischen Wissenschaft über das Wohlergehen von Wildtieren sehr gering. Es gibt einige Projekte, die sich auf die Verbesserung des Wohlergehens von Tieren wie Elefanten konzentrieren, obwohl diese sehr selten sind. Dennoch ist Indien als Subkontinent aufgrund der Bemühungen von Naturschützern einer der wichtigsten Brennpunkte für Biolog*innen, so dass die Beeinflussung von Naturwissenschaftlern hier einen großen Einfluss haben könnte.
Die meisten der Tausenden von Tierschutzorganisationen im ganzen Land konzentrieren sich auf Themen wie streunende Hunde, während sich nur wenige um Tiere kümmern, die als Ressourcen ausgebeutet werden. Darüber ist Indien führend in der Produktion und im Konsum von Nutztierprodukten, und die Ausbeutung von Tieren nimmt landesweit zu.[3] Daher kann die Vision von Animal Ethics dazu beitragen, nicht nur das Leiden von Wildtieren, sondern die Tierfürsorge im Allgemeinen zu verbessern.
Zusätzlich zu unserer ersten Gesprächsreihe an Universitäten haben wir begonnen, mit den bestehenden Tierrechtler*innen in Indien ein Netzwerk aufzubauen. In diesem Monat beginnen wir mit der Verteilung von Bildungsmaterialien, die zwar ähnlich wie die sind, die wir auf Englisch und in sechs anderen Sprachen verteilen, aber speziell für ein indisches Publikum bestimmt sind. Wir planen, mit dem Aufbau eines Netzwerks von Menschen zu beginnen, die über das Leiden der Wildtiere im ganzen Land besorgt sind, wie wir es auch an anderen Orten getan haben.
All dies ist, wie auch der Rest unserer Arbeit, nur dank der Menschen möglich, die unsere Arbeit unterstützen. Wenn Sie möchten, dass wir unsere Arbeit fortführen und ausweiten, denken Sie darüber nach, uns zu helfen
[1] Internationaler Währungsfonds (2019) World Economic Outlook Database, Oktober 2019, Washington D.C.: Internationaler Währungsfonds.
[2] Office of the Registrar General & Census Commissioner (2014) Sample registration system: Baseline survey 2014, Neu-Delhi: Innenministerium, Regierung von Indien
[3] FAO – Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (2019) “Live animals”, Statistische Datenbank der FAO