Animal Ethics finanziert wissenschaftliches Projekt über Wildtierleid und -sterblichkeit in Griechenland

Animal Ethics finanziert wissenschaftliches Projekt über Wildtierleid und -sterblichkeit in Griechenland

17 Jun 2019
grey hedgehog sniffing soil

Zusätzlich zu unserer Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Wildtierleid fördert Animal Ethics Forschungsbemühungen in diesem Bereich, um den Forschungsstand voranzutreiben, sowie um herauszufinden, wie man Wildtierleid am besten reduzieren kann.

Wir freuen uns, bekanntgeben zu können, dass wir zu diesem Zwecke ein wissenschaftliches Stipendium für ein Projekt finanzieren, das Morbiditäts- und Mortalitätsfaktoren von Wildtieren, die in Reservate und Auffangstationen in Griechenland gebracht werden, untersucht. Die Stipendiatin Elisabeth Dimitras hat bereits Erfahrung in ökologischer Forschung und widmet sich nun der Erforschung des Wohlergehens von nichtmenschlichen Tieren, die in der Wildnis leben.

Im Zentrum von Elisabeth Dimitras’ Forschungsbemühungen stehen zwei wichtige Fragen:

(1) Wodurch erleiden Wildtiere gesundheitliche Schäden? Diese Frage ist für unser Verständnis von Wildtierleid essentiell.

(2) Welche Hürden stellen sich uns in den Weg, wenn wir versuchen, verletzten Wildtieren zu helfen? Die Erörterung dieser Frage ist wichtig, um entscheiden zu können, welche Interventionsmöglichkeiten am kosteneffizientesten sind, um Wildtierleid zu reduzieren.

Da es in Griechenland viele Wildtierauffangstationen gibt, gibt es dort viele Möglichkeiten der Unterbringung, Behandlung, und weiteren Pflege von verletzten, kranken, oder verwaisten Wildtieren. Es gibt jedoch keine wissenschaftlichen Erhebungen darüber, warum Wildtiere überhaupt in Wildtierauffangstationen abgegeben werden und wie es ihnen dort anschließend ergeht. Elisabeth Dimitras wird Daten der letzten Jahre analysieren und die Gründe für die Aufnahme, Sterblichkeitsraten, sowie Todesursachen unter Berücksichtigung von Alter und Geschlecht, wie diese Daten über den zeitlichen Verlauf variieren, sowie den Zustand der Individuen nach der Behandlung erheben. Wenngleich diese Studie keinen ganzheitlichen Überblick über die Situation und Sterblichkeit von Wildtieren in Griechenland bieten können wird, ist sie dennoch ein erster Versuch, Aufzeichnungen auszuwerten, um das Wohlergehen von Wildtieren in Griechenland zu erheben.

Generell tendieren Menschen dazu, sich auf das durch Menschen verursachte Wildtierleid zu fokussieren. Natürliche Gründe für Wildtierleid (wie z.B. Parasiten, Krankheiten, Witterungsbedingungen, oder auch Verletzungen, die nicht direkt oder indirekt durch Menschen verursacht wurden) werden wenig thematisiert. Dies ist auch insbesondere deshalb der Fall, weil viele Menschen ein verklärtes Bild von glücklichen Wildtieren haben, die frei in ihrem natürlichen Habitat leben, und wenig Leid erfahren, wenn Menschen ihnen nicht gerade welches zufügen. Ein weiterer Grund für diesen Umstand ist die Ansicht, dass Natürliches inhärent gut sei, egal, wie es fühlenden Wesen dadurch ergeht.

Anhand der von ihr gesammelten Daten wird Elisabeth Dimitras die folgenden Forschungsfragen bearbeiten, um die obengenannten zwei Hauptfragen weiter zu beleuchten:

(1) Zum Zeitpunkt der Entdeckung hilfsbedürftiger Wildtiere bzw. der Aufnahme dieser in Auffangstationen:

Was ist der Hauptgrund für Verletzungen oder Tod, aufgeschlüsselt nach Spezies und Region? Wie hoch ist die Sterblichkeitsrate je nach Spezies?

Sind Häufungen bzgl. Alter (neugeborene, adoleszente, erwachsene Individuen) oder bzgl. Geschlecht ersichtlich?

Wie verändern sich eventuelle Häufungen im Laufe der Zeit?

Welche Zeiten sind für Wildtiere besonders gefährlich und warum?

 (2) Während ihres Aufenthalts in der Auffangstation:

Was sind die Sterblichkeitsraten je nach Spezies (gefiltert nach Geschlecht und Alter)?

Wie gestalten sich die Lebensumstände für jene, die ihr Leben lang in den Auffangstationen verbleiben?

Wie viele der Individuen werden nach der Aufnahme in den Auffangstationen wieder in die Wildnis entlassen?

Wir werden weiterhin Forschungsvorhaben finanzieren, die es uns ermöglichen, Wildtierleid noch besser zu verstehen und die es uns erlauben, dieses effizienter einzudämmen. Bald werden wir weitere Projekte in Forschung und Öffentlichkeitsarbeit, die diese Ziele verfolgen, ankündigen.

Unser Dank ergeht an all jene, die uns unterstützen. Durch Ihren Beitrag wird die Durchführung derartiger Projekte erst ermöglicht.

Wenn Sie gerne mehr zum Thema lesen möchten, finden Sie hier unsere Artikel zum Thema Wildtierleid und wie wir Wildtieren helfen können.